25 Jahre AUSSER KONTROLLE

Ray Cooneys Komödien sind virtuos: mit reichlich Slapstick, präzise aufgebauten Lügengespinsten und Verwirrspielen und einer atemberaubenden Pointendichte lassen sie – egal ob bei Profibühnen, semi-professionellen Gruppen oder Amateuren – kein Auge trocken. In meist halsbrecherischem Tempo führt der Autor alltägliche Katastrophen ad absurdum und lässt seine Figuren von einer haarsträubenden Situation in die nächste schlittern. So auch in seiner meistgespielten Komödie, die 25-jähriges Bühnenjubliläum feiert.

Seit der Uraufführung im Londoner Shaftesbury Theatre am 9. Oktober 1990 hat sich Ray Cooneys brillante Farce Außer Kontrolle im deutschsprachigen Raum zu einem regelrechten Bühnendauerbrenner entwickelt. Jahrein, jahraus gibt es zahlreiche Produktionen – große, kleine, sogar Freilicht ist dabei. Kein Wunder, denn die Kapriolen, die die Handlung rund um das Schäferstündchen eines Ministers mit der Sekretärin der Gegenpartei schlägt, sind kaum in Worte zu fassen. Und das Publikum juchzt und johlt, weint Lachtränen, hält sich den Bauch. – Wie zum Beispiel angesichts der aktuellen Inszenierung des Berliner Kriminaltheaters, wo ein wahres „Theaterfeuerwerk mit explosiver Situationskomik“ (BühnenCheck; Oktober 2015) entfacht wird. Ähnlich sieht es aktuell sicher auch in Dortmund, Solingen, Ölbronn-Dürn oder Stuttgart aus. Oder auch in Garbsen, Ludwigshafen, Chemnitz, Dinkelsbühl, Deidesheim oder Saarbrücken. Wo auch immer das Stück gespielt wird – sicher kann man es mit dem Kommentar der Potsdamer Neuesten Nachrichten anlässlich der Produktion des Hans-Otto-Theaters überall halten: „Böse, böser, britisch! ... Hingehen! Anschauen“.

– 15.10.2015