Gute Geister
Dinge verschwinden auf mysteriöse Weise, Bilder wandern – das geht doch nicht mit rechten Dingen zu! Ganz genau, hier sind überirdische Kräfte im Spiel. Und das ist der richtige Stoff für großartige Szenen auf der Bühne. Ein besonders geistreiches Stück feierte jetzt in Hamburg Deutschsprachige Erstaufführung.
Am 2. März öffnete sich erstmals der Vorhang im Ohnsorg-Theater für Pam Valentines Komödie Gute Geister, die in einem Ping-Pong witziger Dialoge ganz nebenbei große Lebensfragen aufwirft. „Das pointenreiche Spiel ist warmherzige und berührende Unterhaltung, die am Premierenabend mit stürmischem Applaus gefeiert wurde.“ (Morgenpost) Das Publikum bedankte sich „mit großem Beifall und Bravos“ (NDR 90,3), und auch die weiteren Zeitungen stimmen in den Jubel ein: Das Ohnsorg Theater „landet einen Volltreffer.“ (Hamburger Abendblatt) „Zwei urkomische Geisterstunden beschert das Ohnsorg Theater seinem Publikum.“ (Die Welt) Diese „feinsinnige Komödie“ (Hamburg-Magazin) ist „romantisch, witzig und Geist-reich“ (Elbe Wochenblatt). Unbedingt ansehen!
Auch in weiteren Stücken bereichern Geister die Personage: In der verwunschenen Zwischenwelt von Mr. Berrys altem, rosenumwachsenen Herrenhaus spielt Edna O'Briens Heimgesucht, kongenial übersetzt von Maria Harpner und Anatol Preissler. Mit poetischer Sprache und dichten, magischen Szenen entwickelt sich ein fesselndes Spiel aus imaginären Begegnungen, bittersüßen Erinnerungen und handfesten Konfrontationen. Ein Stück mit 3 Traumrollen für versierte Schauspieler.
Weniger spukig, aber dennoch nicht von dieser Welt geht es in Wer glaubt schon an Engel von Donald R. Wilde zu. Hier trifft die 76-jährige Eleanor nämlich auf den Todesengel. Aber Eleanor ist noch nicht so weit. Sie überlistet den Engel nicht nur, sondern bringt ihn sogar dazu, ihr drei wundervolle Wünsche zu erfüllen. Ganz unbeschwert und heiter geht es hier ans Existenzielle. Denn „mit Humor lassen sich oftmals ernsthafte Themen sehr viel besser einem Publikum nahebringen“. Diese „pointierte Komödie“ (Zitate: Cellesche Zeitung) ist äußerst sehenswert.
Kein Engel, sondern eine sehr attraktive Vision namens Polly plagt hingegen Timothy Westerby. Und das ausgerechnet am Morgen der Hochzeit seiner einzigen Tochter. Leider sieht nur er die unbekannte Schöne und damit nimmt das Chaos seinen Lauf. Pikant, grotesk und wahrhaft komisch geht es zu in Und das am Hochzeitsmorgen von Ray Cooney und John Chapman. Diese herrliche Komödie wird gern und oft gespielt und sorgte unlängst zum Beispiel bei der Komödie Frankfurt für „Lachsalven“ und “heftigen Applaus“ (BILD Frankfurt).
Übrigens – für Kinder muss der Spuk auch kein Einde haben. Wir empfehlen tolle, spannende und lustige Geisterstücke aus unserem Programm wie Marc Gruppes Dickens-Adaption Fröhliche Weihnachten, Mr. Scrooge!, Christina Stengers liebevolles Gespenster-Märchen Isidor wird Nachtgespenst, oder die beiden von Oscar Wildes berühmter Vorlage inspirierten Stücke Das Gespenst von Canterville von Eberhard Möbius und Hubert, das Gespenst von Canterville von Christa Margret Rieken.
– 03.03.2014